Einteilung der Minerale in Mineralklassen

Im offiziell ersten Beitrag unserer Reihe "Das ABC der Minerale" geht es um die Einteilung der Minerale in Mineralklassen. Viele Beiträge, die wir verfassen, beinhalten chemische Themen. Da wir natürlich wissen, dass nicht jeder chemische Grundlagen parat hat und auch nur die allerwenigsten unter uns alle Abkürzungen für die genutzten und benötigten Elemente kennen, stellen wir euch ein Periodensystem zur Verfügung. Dadurch ist es euch möglich, alle benötigten Grundlagen direkt aus dem Beitrag zu entnehmen, ganz ohne Googeln. Uns ist wichtig, dass ihr am Ende dieses Beitrags etwas gelernt/mitgenommen habt. Dafür ist es unabdingbar, dass ihr den Inhalt in seiner Tiefe versteht. Wenn ihr also nach dem Lesen eines Beitrags noch offene Fragen habt, stellt diese in den Kommentaren (ganz unten auf der Seite findet ihr die Möglichkeit dazu). Wir veröffentlichen und beantworten sie so schnell wir können.

Die nachfolgenden Ausführungen sind definitiv nicht vollständig, da sie chemisch sehr komplex werden können und den Rahmen springen würden. 

Abb. 1: Periodensystem

Die Einteilung in die verschiedenen Mineralklassen beruht auf dem eindeutig zugeordnetem Chemismus eines Minerals.

1. Elemente
2. Sulfide, Arsenide und Sulfosalze
3. Halogenide
4. Oxide und Hydroxide
5. Karbonate, Nitrate und Borate
6. Sulfate, Chromate, Molybdate und Wolframate
7. Phosphate, Arsenate und Vanadate
8. Silikate
9. Organische Minerale
10. Zusammenfassung der Mineralklassen


1. Elemente
Im elementaren Zustand (Element tritt als Mineral auf, ohne Verbindung mit anderem Element einzugehen) treten ca. 20 chemische Elemente in der Natur auf. Einige kommen dabei im gediegenen (reinen) Zustand vor, andere bilden wiederum Mischkristalle aus.


A) Metalle
- möglichst hohe Raumerfüllung & hohe Symmetrie
- bedeutet, dass die meisten Vertreter dieser Gruppe ein maximal dichtes (Atome sind so nah wie möglich aneinander) kubisches (hoch symmetrisches, oft würfelartiges) Atomgitter ausbilden

 


Abb. 2: dendritisches Wachstum, gediegenes Kupfer 

1) Kupfer-Gruppe gediegenes Kupfer (Cu); gediegenes Silber (Ag); gediegenes Gold (Au)
2) Quecksilber-Gruppe gediegenes Quecksilber (Hg); Almagan (Hg, Ag)
3) Eisen-Gruppe gediegenes Eisen (Fe); Kamacit (Fe, Ni) (Ni-ärmer); Taenit (Fe, Ni) (Ni-reicher)
4) Platin-Gruppe gediegenes Platin (Pt); Platinlegierungen (z.B. Iridium, Ir)

B) Metalloide (Halbmetalle)
- haben ein einfaches kubisches Gitter
- weisen eine leicht gewellte Schichtstruktur auf
- Untergruppe: Arsen-Gruppe: gediegenes Arsen (As); gediegenes Antimon (Sb); gediegenes Bismut (Wismut, Bi)

C) Nichtmetalle
- Beispiele: Graphit (C); Diamant (C); Schwefel (S)


Abb. 3: Schwefelkristall

2. Sulfide, Arsenide und Sulfosalze

Hierbei handelt es sich um Sulfide und arsenhaltige Metallverbindungen/Minerale. Früher wurden diese in vier Gruppen aufgeteilt: Kiese, Glanze, Blenden und Fahle. Diese Bezeichnungen sind zum Teil heute noch gängig, aber veraltet.

A) Metallsulfide mit M(Metall):S(Sulfid)
>1:1 (meist 2:1)

Chalkosin, Cu2S und Bornit (Buntkupferkies), Cu5FeS4
B) Metallsulfide und Arsenide mit M:S 

~ 1:1

Galenit (Bleiglanz) PbS, Sphalerit (Zinkblende) ZnS, Chalkopyrit (Kupferkies) CuFeS2
C) Metallsulfide, Sulfidarsenidenund Arsenide mit M:S ≤ 1:2 Pyrit und Markasit (FeS2), Arsenopyrit (FeAsS)
D) Arsensulfide
- in Pulverform und alks Staub toxisch aufgrund des Arsengehalts

Realgar As4S4, Auripigment As4S6

E) Komplexe Metallsulfide (Sulfosalze)

Proustit Ag3[AsS3], Tennantit Cu12[S/(AsS3)4]

 

Abb. 4: Chalkosin

Abb. 5: Paragenese aus Galenit (grau), Sphalerit (schwarz) und Chalkopyrit (gold)

Abb. 6: Pyrit auf Quarz

Abb. 7: roter Realgar mit nadeligem Zinkenit und Pyrit

Abb. 8: Proustit

3. Halogenide

Wie der Name bereits verrät, gehören zu dieser Gruppe Minerale mit Halogenidionen (Chlor-, Fluor-, Brom- und Jodionen). Auch diese Gruppe strebt hohe Symmetrien an. Fast alle Minerale sind farblos oder allochromatisch (durch Fremdionen oder Fremdeinschlüsse gefärbt).
- Beispiele:

Halit (Steinsalz), NaCl
Sylvin, KCl
Fluorit, CaF2
Carnallit, KMgCl3·6H2O
Abb. 9: Fluorit

 

 

4. Oxide und Hydroxide

Hier bildet Sauerstoff Verbindungen mit mindestens einem Metall.

A) M2O Verbindungen
- Beispiel: Cuprit,
Cu2O

Abb. 10: Cuprit

B) M3OVerbindungen
- Beispiele: Spinell-Gruppe - Spinell (MgAl2O4); Magnesit (Fe3O4)

Abb. 11: Spinell

 

C) M2OVerbindungen 
- Beispiele: Korund (Al2O3), Hämatit (Fe2O3)

Abb. 12: blaue Korundvarietät Saphir

D) MOVerbindungen 
An dieser Stelle könnte man nach der Klassifikation von Strunz (2001) auch Quarz einordnen, da es aufgrund seiner Chemie zu den Oxiden zugehört. Das ist die aktuellere Variante. Wir haben es aber aufgrund der Eigenschaften bei den Silikaten eingeordnet, Klassifikation nach Dana (1997). Beides ist vertretbar. Für eine gute Verständlichkeit und unser Ziel ist dieser Weg besser geeignet.
- Beispiele: Rutil (TiO2), Kassiterit (SnO2), Pyrolusit (MnO2)

Abb. 13: Rutil in Quarz

 

E) Hydroxide
- Beispiele: Goethit (α-Fe3+O(OH)), Lepidokrokit (γ-Fe3+O(OH)), Diaspor (α-AlOOH)

Abb. 14: Lepidokrokit (rot)

 

 

5. Karbonate, Nitrate und Borate

A) Karbonate
- Calcit, Aragonit und Dolomit sind an dieser Stelle zu kompliziert (es folgt ein Beitrag, der sich mit diesen beschäftigt)
1) Calcit-Gruppe
Minerale dieser Gruppe haben als Gemeinsamkeit die gleiche Struktur, die des Calcits.
- Beispiele: 
Calcit Ca[CO3]; Rhodochrosit Mn[CO3]; Magnesit Mg[CO3]

Abb. 15: Rhodochrosit

2) Aragonit-Gruppe
Minerale dieser Gruppen weisen eine Aragonitstruktur auf.
- Beispiele: Aragonit Ca[CO3]; Strontianit Sr[CO3]

Abb. 16: Aragonit

 

3) Dolomit-Gruppe
- Struktur gleicht sich mit denen der Calcitgruppe
- Unterschied: Ca und Mg abwechselnd schichtenweise in Ebenen eingebaut
- Beispiele: Dolomit CaMg[CO3]2; Ankerit CaFe[CO3]2

Abb. 17: Dolomit, Zwilling

 

4) Azurit-Malachit-Gruppe
Azurit, Cu3(CO3)2(OH)2
- Malachit, Cu2[(OH)2/CO3]

Abb. 18: Malachit

B) Nitrate
- selten anzutreffen, da wasserlöslich 
- Beispiele: 
Nitratin Na[NO3]; Niter KNO3

C) Borate
- Beispiele: 
Colemanit, Ca[B3O4(OH)3]·H2O; Borax, Na2[B4O5(OH)4]·8H2O 

Abb. 19: Borax

 

 

6. Sulfate, Chromate, Molybdate und Wolframate

A) Sulfate
- Beispiele: Baryt Ba[SO4]; Coelestin Sr[SO4]; Gips Ca[SO4]·2H2O

Abb. 20: Coelestin

 

B) Chromate
- Beispiel: Krokoit Pb[CrO4]

Abb. 21: Krokoit (rot) mit Pyromorphit 


C) Molybdate und Wolframate
- Beispiele: Wulfenit, Pb[MoO4]; Scheelit, Ca[WO4]

Abb. 22: Wulfenit

 

 

7. Phosphate, Arsenate und Vanadate

Apatit, Ca5[(F,Cl,OH)/(PO4)3]
- Mimetit (Mimetesit), Pb5[Cl/(AsO4)3]
- Vanadinit, Pb5[Cl/(VO4)3]

 

 Abb. 23: Apatit

 

8. Silikate 

Über 90% der Erdkruste machen Minerale der Silikatfamilie aus. Alle Silikatstrukturen kennzeichnen sich durch ein Siliciumatom, welches stets tetraedisch von vier Sauerstoffatomen umgeben ist, sodass sich immer ein SiO4 Tetrader bildet. Eine weitere Charakteristik ist, dass ein Sauerstoff eines Tetraeders gleichzeitig auch einem anderen Tetraeder angehören kann. Des Weiteren kann es zur Substitution von Silicium durch Aluminium kommen. Beudeutet, dass Silicium durch Aluminium ausgetauscht werden kann und so die Bildung von Alumosilikaten und Aluminiumsilikaten ermöglicht.

Abb. 24: schwarze Punkte: Si-Atome, graue Kugeln: O-Atome a) Inselsilikate, b) Gruppensilikate, c-e Gruppensilikate, c) Dreierringe, d) Viererringe, e) Sechserringe, f) Kettensilikate, g) Doppelkettensilikate, h) Schichsilikate, i) Gerüstsilikate (Sodalith-Käfig)

 

 

A) Inselsilikate
- selbstständige SiO4-Tetraeder

◦ Granate
◦ Zirkon, Zr[SiO4]
◦ Topas, Al2[(F,OH)2|SiO4]

Abb. 25: Uwarowit (Granatvarietät)


- Untergruppe: 
Al2SiO5 -Gruppe

- hierzu gehören die drei Minerale Sillimanit, Andalusit und Kyanit (Disthen)
- haben im Grunde einen sehr ähnlichen Chemismus, sind aber alle unter unterschiedlichen Druck- und Temperaturbedingungen stabil

Abb. 26: Kyanit


B) Gruppensilikate

- Tetraeder sind über gemeinsames Sauerstoffatom miteinander verbunden
◦ Epidot, Ca2(Fe3+,Al)Al2[O/OH/SiO4/Si2O7]
◦ Zoisit, Ca2Al3[O/OH/SiO4/Si2O7]

Abb. 27: Zoisitvarietät Tansanit


C) Ringsilikate

- jedes Tetraeder teilt zwei Sauerstoffatome mit einem anderen Tetraeder
◦ Beryll, Al2Be3[Si6O18]
◦ Dioptas, Cu6[Si6O18]·6H2O
◦ Turmaline

Abb. 28: Turmalin


D) Ketten- und Doppelkettensilikate

- jedes Tetraeder teilt zwei Sauerstoffatome mit benachbarten Tetraeder in Kettenrichtung
- bei Doppelkettensilikat sind zwei einfache Ketten über ein Brückensauerstoff miteinander verbunden; bedeutet, dass sich jedes zweite Tetraeder ein weiteres (also drei) Sauerstoffatome teilt

1) Pyroxen-Familie
- Einfachketten
- physikalisch und chemisch sind Pyroxene und Amphibole ähnlich

a) Mg-Fe-Pyroxene
Mg-Fe-Pyroxene bilden lückenlose Mischkristallreihe zwischen den unten aufgeführten Mineralen
- heißt, dass die Minerale, welche zwischen Endgliedern liegen, aus X% Enstatit und Y%Ferrosilit bestehen

◦ Enstatit, Mg2[Si2O6] - Ferrosilit, (Fe2+,Mg)2Si2O6
◦ Hypersthen: En70Fs30 bis En50Fs50

b) Ca-Pyroxene
- auch eine Mischkristallreihe zwischen Diopsid, Hedenbergit und Augit
◦ Diopsid, CaMg[Si2O6] - Hedenbergit, CaFe[Si2O6]
◦ Augit, (Ca,Na)(Mg,Fe,Al)[(Si,Al)2O6]

Abb. 29: Augit


c) Alkali-Pyroxene
Jadeit, NaAl[Si2O6]


2) Pyroxenoide
- Rhodonit, CaMn3Mn[Si5O15]

Abb. 30: Rhodonit


3) Amphibol-Familie

a) Mg-Fe-Amphibole
- gibt
 3 lückenlose Mischkristallreihen
◦ Anthophyllit, (Mg,Fe2+)7Si8O22(OH)-Ferroanthophyllit, Fe2+2Fe2+5Si8O22(OH)2
◦ Gedrit, (Mg,Fe2+)5Al2(Si6Al2)O22(OH)- Ferrogedrit, (Fe2+,Mg)5Al2(Si6Al2)O22(OH)2 
◦ Cummingtonit, (Mg,Fe2+,Mn2+)7Si8O22(OH)- Grunerit, (Fe2+,Mg)7Si8O22(OH)2 

b) Ca-Amphibole
- lückenlose Mischkristallreihe
◦ Tremolit, Ca2(Mg5.0-4.5Fe2+0.0-0.5)Si8O22(OH)2 - Aktinolith, Ca2(Mg,Fe2+)5Si8O22(OH)2
◦ Hornblende (Sammelbezeichnung für alle Ca-Amphibole mit gewissem Al-Gehalt

Abb. 31: Aktinolith


c) Na-Amphibole
- l
ückenlose Mischkristallreihe
◦ Glaukophan, Na2(Mg3Al2)Si8O22(OH)2 - Ferroglaukophan, Na2(Fe2+,Mg)3Al2Si8O22(OH)2
◦Magnesioriebeckit - Riebeckit,
Na2(Mg,Fe)3Fe3+2[(OH)2/Si8O22]
◦ feinfaserige Form von Riebeckit heißt Krokydolith
◦ Arfvedsonit, NaNa2(Fe2+)4Fe3+[(OH)2/Si8O22]


E) Schichtsilikate
- jedes Tetraeder besitzt drei Brückensauerstoffe zu benachbarten Tetraedern
- bildet zweidimensional unendliche Tetraederschichten (Sechserringe)

- bei einigen Glimmern sind 1/4 der Si-Plätze im Kristallgitter durch Al ersetzt
- Zweischichtstrukturen: freie Tetraederspitzen sind zur selben Seite hingerichtet
- Dreischichtstrukturen: freie Tetraederspitzen sind gegeneinander ausgerichtet; dadurch kommt es zu sandwichartigen Wechselfolge von Tetraederschicht-Oktaederschicht-Tetraederschicht; diese Schichten sind untereinander nur durch schwache Bindungskräfte (Van-der-Waals-Kräfte) miteinander verbunden, weswegen Pyrophyllit und Talk fein zerreiblich sind

1) Pyrophyllit-Talk-Gruppe

◦ Pyrophyllit,  Al2[(OH)2/Si4O10]
◦ Talk, Mg3[(OH)2/Si4O10]

2) Glimmer-Gruppe

- zeigen eine vollkommene Spaltbarkeit (begründet durch Struktur)
- Spaltblättchen zeigen Perlmuttglanz & sind elastisch biegsam

◦ Muscovit, KAl2[(OH,F)2/AlSi3O10]
◦ Lepidolith, K(Li,Al)3[(F,OH)2/(Si,Al)4O10]

Abb. 32: Muskovit

3) Hydroglimmer-Gruppe

◦ Illit, K0,65Al2,0Al0,65Si3,35O10(OH)2

4) Sprödglimmer-Gruppe

◦ Margarit, CaAl2(Al2Si2)O10(OH)2

5) Chlorit-Gruppe
- talkähnliche Schicht aus Tetraeder-Oktaeder-Tetraeder & eine brucitähnliche Zwischenschicht (Brucit ist ein Hydroxid) aus ((Mg, Fe)(O, OH)6) - oder (Al(O, OH)6)  Oktaedern abwechselnd
- Mg-reiche Chlorite mit Mg>Fe werden als Klinochlor bezeichnet, Fe-reiche werden schamloser genannt.
◦ Klinochlor, (Mg,Fe2+,Al)3[(OH)2/AlSi3O10] • (Mg,Fe2+,Al)3(OH)6

Abb. 33: Klinochlor

6) Serpentinen-Gruppe

- diese Gruppe lassen wir aus, da bei keinem dieser Minerale eine große Relevanz für uns besteht

7) Tonmineral-Gruppe

◦ Chrysokoll, ~ Cu4H4[(OH)8/Si4O10] · n H2O

Abb. 34: Chrysokoll


8) Apophyllit-Gruppe

◦ Apophyllit, KCa4Si8O20F·8H2O

Abb. 35: Mordenit (weiß) auf Apophyllit (grün


F) Gerüstsilikate

Jedes Tetraeder ist über alle vier Sauerstoffatome mit einem anderen Tetraeder verbunden. Gerüstsilikate sind nur möglich, wenn ein Teil der Si durch Al ersetzt wird.

1) SiO2 - Minerale
◦ Tiefquarz mit all seinen Varietäten (Amethyst, Rauchquarz, Tigerauge, Aventurin, Chalcedon, Achat, Jaspis, Heliotrop, etc….)
◦ Hochquarz
◦ Opale

Abb. 36: Edelopal 


2) Feldspat-Familie
- machen über 50 Vol.% der Minerale der Erdkruste aus
- entstehen aus Mischkristallreihen, bei denen es zum Teil große Mischungslücken gibt
- lassen sich grob in Plagioklase und Alkalifeldspäte unterscheiden (bedürfe einer ausführlicheren und detaillierteren Erklärung, als es in diesem Rahmen möglich ist; muss fürs Erste als Erklärung reichen (wird natürlich zu gegebener Zeit ergänzt))
- bekannte Beispiele:
◦ Amazonit, Mondstein, Sonnenstein, Labradorit

Abb. 37: Mikroklin-Amazonit auf Quarz

 

3) Feldspatoide (Feldspatvertreter)
- haben sehr geringen SiO2 Gehalt
- können nicht zusammen mit Quarz auftreten, da sich sonst Feldspäte gebildet hätten

◦ Leucit, K(AlSi2)O6
◦ Sodalith, Na8[Cl2/(AlSiO4)6] (ist zusammen mit Nosean, Hauyn und Lasurit Teil der Sodalith-Reihe innerhalb der Feldspatvertreter)

Abb. 38: Sodalith

Abb. 39: Hauyn


4) 
Cancrinit-Gruppe
5) Skapolith-Gruppe
Diese beiden lassen wir ebenfalls aufgrund der fehlenden Relevanz für uns weg.

6) Zeolith-Familie
◦ Thomsonit, Na(Ca,Sr)2[Al5Si5O20]·6-7H2O
◦ Stilbit (Desmin), ~ (Ca,Na)9[(Si,Al)36O72]·28H2O
◦ Mesolith, Na2Ca2[Al6Si9O30]·8H2O 

Abb. 40: Mesolith



9. Organische Minerale

- biogene Minerale, welche durch geochemische Prozesse gebildet werden & geologisches Gegenstück haben

  • Whewellit, Ca(C2O4)·H2O

- Bernstein wird nicht als eigenständiges Mineral anerkannt, da keine eindeutig definierte Zusammensetzung, zählt aber zu „diversen organischen Mineralen“

 




10. Zusammenfassung der Mineralklassen

1. Elemente
   A) Metalle
       1) Kupfer-Gruppe
       2) Quecksilber-Gruppe
       3) Eisen-Gruppe
       4) Platin-Gruppe
   B) Metalloide (Halbmetalle)
   C) Nichtmetalle
2. Sulfide, Arsenide und Sulfosalze
   A) Metallsulfide mit M(Metall):S(Sulfid) >1:1 (meist 2:1)
   B) Metallsulfide und Arsenide mit M:S ~ 1:1
   C) Metallsulfide, Sulfidarsenidenund Arsenide mit M:S ≤ 1:2
   D) Arsensulfide 
   E) Komplexe Metallsulfide (Sulfosalze)

3.  Halogenide
4. Oxide und Hydroxide
   A) M2O Verbindungen
   B) M3OVerbindungen
   C) M2OVerbindungen 
   D) MOVerbindungen
   E) Hydroxide
5. Karbonate, Nitrate und Borate
   A) Karbonate
       1) Calcit-Gruppe
       2) Aragonit-Gruppe
       3) Dolomit-Gruppe
       4) Azurit-Malachit-Gruppe
   B) Nitrate
   C) Borate
6. Sulfate, Chromate, Molybdate und Wolframate
   A) Sulfate
   B) Chromate
   C) Molybdate und Wolframate
7. Phosphate, Arsenate und Vanadate
8. Silikate
   A) Inselsilikate
   B) Gruppensilikate
   C) Ringsilikate
   D) Ketten- und Doppelkettensilikate
       
1) Pyroxen-Familie
             a) Mg-Fe-Pyroxene
             b) Ca-Pyroxene
             c) Alkali-Pyroxene
        2) Pyroxenoide
        3) Amphibol-Familie
            a) Mg-Fe-Amphibole
            b) Ca-Amphibole
            c) Na-Amphibole
   E) Schichtsilikate
     
  1) Pyrophyllit-Talk-Gruppe
        2) Glimmer-Gruppe
        3) Hydroglimmer-Gruppe
        4) Sprödglimmer-Gruppe
        5) Chlorit-Gruppe
        6) Serpentinen-Gruppe
        7) Tonmineral-Gruppe
        8) Apophyllit-Gruppe
    F) Gerüstsilikate
       
1) SiO2 - Mineral
        2) Feldspat-Familie
        3) Feldspatoide (Feldspatvertreter)
        4) Cancrinit-Gruppe
        5) Skapolith-Gruppe
        6) Zeolith-Familie
9. Organische Minerale

 

 

 

Quellen:

Buchquellen
Hann, Horst Peter, Grundlagen und Praxis der Gesteinsbestimmung, 2. Auflage, Wiebelsheim 2018.
Häger, Tobias; Wehrmeister, Ursula, Edelsteine, Bestimmung, Eigenschaften und Behandlung, 2. Auflage, Berlin 2021.
Okrusch, Martin; Matthes, Siegfried; Mineralogiem Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde, 9. Auflage, Berlin 2014.

Bildquellen

Abb.1: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Periodensystem#/media/Datei:Periodensystem_Einfach.svg
Abb.2: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a4/Copper_crystals_%28Mesoproterozoic%2C_1.05-1.06_Ga%3B_Quincy_Mine%2C_Hancock%2C_Upper_Peninsula_of_Michigan%2C_USA%29_2_%2817120096608%29.jpg
Abb.3: https://www.mineralienatlas.de/viewF.php?param=1211447097
Abb.4: https://de.wikipedia.org/wiki/Chalkosin#/media/Datei:Chalcocite-139815.jpg
Abb.5: https://de.wikipedia.org/wiki/Galenit#/media/Datei:Chalcopyrite-Sphalerite-Galena-171985.jpg
Abb.6: https://de.wikipedia.org/wiki/Pyrit#/media/Datei:Pyrite_and_quartz_(USGS,_cropped).JPG
Abb.7: https://www.mineralienatlas.de/viewF.php?param=1589138798
Abb.8: https://www.mineralienatlas.de/viewF.php?param=1609358593
Abb.9: eigenes Bild von Debby
Abb.10: 
https://www.mineralienatlas.de/viewF.php?param=1406190898
Abb.11: https://www.sahak.ch/wp-content/uploads/2022/10/spinell_kristall_goldschmiede.jpeg
Abb.12: https://www.mineralienatlas.de/lexikon/gallery/gallery.php?minid=2037
Abb.13: eigenes Bild von Debby
Abb.14: 
https://www.mineralienatlas.de/lexikon/gallery/gallery.php?minid=2186
Abb.15: https://www.lapis.de/images/lapis_aktuell/06_2019/6.jpg
Abb.16: https://www.mineralienatlas.de/lexikon/gallery/gallery.php?minid=161
Abb.17: https://www.mineralienatlas.de/viewF.php?param=1494147345
Abb.18: https://www.mineralienatlas.de/viewF.php?param=1671305263
Abb.19: https://de.wikipedia.org/wiki/Borax#/media/Datei:Borax_-_Kramer_Borate_deposit,_Boron,_Kern_Co,_California,_USA.jpg
Abb.20: https://www.mineralienatlas.de/viewF.php?param=1322837372
Abb.21: https://www.mineralienatlas.de/viewF.php?param=1288345615
Abb.22: https://www.mineralienatlas.de/viewF.php?param=1394719066
Abb.23: https://www.mineralienatlas.de/lexikon/gallery/gallery.php?minid=154
Abb.24: Okrusch, Martin; Matthes, Siegfried, Mineralogie, Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde, 9. Auflage, Berlin 2014, S. 143.
Abb.25: https://www.mineralienatlas.de/viewF.php?param=1577028077
Abb.26: https://www.mineralienatlas.de/viewF.php?param=1457760476
Abb.27: https://www.mineralienatlas.de/lexikon/gallery/gallery.php?minid=4822
Abb.28: http://www.awminerals.com/img/Updates/20151011/SN11-a.jpg
Abb.29: https://www.mineralienatlas.de/lexikon/gallery/gallery.php?minid=241
Abb.30: https://www.mineralienatlas.de/viewF.php?param=1261893526
Abb.31: https://www.mineralienatlas.de/lexikon/gallery/gallery.php?minid=45
Abb.32: https://www.mineralienatlas.de/lexikon/gallery/gallery.php?minid=2639
Abb.33: https://www.mineralienatlas.de/viewF.php?param=1239107000
Abb.34: https://www.mineralienatlas.de/viewF.php?param=1467175311
Abb.35: https://www.mineralienatlas.de/viewF.php?param=1463695389
Abb.36: https://www.mineralienatlas.de/viewF.php?param=1462124590
Abb.37: https://www.mineralienatlas.de/lexikon/gallery/gallery.php?minid=2533
Abb.38: https://www.mineralienatlas.de/VIEWmaxFULL.php/param/1682800214-Sodalith.jpg
Abb.39: https://www.mineralienatlas.de/viewF.php?param=1659630607
Abb.40: https://www.mineralienatlas.de/viewF.php?param=1235501415

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